Chronik der Familie Rögner aus Rogen / Rögen bei Coburg / Ofr.


Im Archiv der Gesellschaft für Familienforschung in Franken (GFF) in Nürnberg befindet sich ein Buch
mit der Nummer GFF 0698 und dem Titel :
" Fränkische Roegner-Familien ",
verfasst von Max Roegner, Baden-Baden, 1967.

Die nachfolgenden Informationen (bis ca. 1750) sind aus dieser Chronik entnommen.
Darin ist die Herkunft der fränkischen Rögnersippe aus dem Ort Rogen (urkundlich erwähnt 1317), heute Rögen, bei Coburg nachgewiesen und ausführlich beschrieben.

Sie beginnt im 14. Jh. mit (vermutlich) 3 Brüdern :
---  Conz Rogenner, Gerber, schwor den Bürgereid in Coburg 1406
---  Nicolaus Rogenner, Schneider, dsgl. 1419
---  Wolfram Rogenner, Bauer, dsgl. 1420

Von Conz Rogenner waren keine Nachkommen festzustellen.

Die Nachkommen von Wolfram Rogenner lassen sich in verschiedenen Urkunden nachweisen, die Beziehung zu den Orten Ketschendorf, Creidlitz, Meschenbach und Lichtenfels haben. Auswertbare Eintragungen in Kirchenbüchern konnten nicht aufgefunden werden. Möglicherweise sind diese Spuren mit dem 30-jährigen Krieg verloschen.

Auf Nicolaus Rogenner geht nachweislich unser Stamm zurück. Er leistete 1419 in Coburg den Bürgereid, dürfte also demnach zwischen 1390 und 1400 geboren sein, wahrscheinlich in Rogen.

Sein Sohn war Clas Rogner, der den Bürgereid 1442 leistete und um 1420 in Coburg geboren wurde.

Dessen Sohn, Claus Rogner, hat 1473 an der Universität Leipzig immatrikuliert und leistete 1478 den Bürgereid in Coburg. Seine Geburt kann demnach auf ca.1450 geschätzt werden.

Sein Sohn Fritz Rogner dürfte ca. 1475 geboren sein, leistete den Bürgereid 1498 und wurde 1508 in Coburg gemustert. 1516, 1518 und 1536 wird er im Zusammenhang mit Grundstückseinträgen in Ketschendorf genannt. Fritz Rogner hatte 5 Kinder.

Sein Sohn Hannß Rogner, geboren ca. 1520 in Coburg bewirtschaftete ein Lehen und einen Weinberg in Ketschendorf.

Ca.1553 wird sein Sohn Hannß Rögner und 1655 sein Sohn Johann Rögner in Coburg geboren.
Hannß Rögner übersiedelte 1556 nach Rodach, wo er bald darauf starb.
Sein Sohn Hannß Rögner lebte in Rodach und starb am 3.1.1634. Er hatte 3 Kinder.

Dessen Sohn Hannß Rögner wurde ca. 1588 in Rodach geboren, ging dort in die Ratsschule und später auf das Gymnasium in Coburg. Er wurde später „der alte Theuerkaufff“ genannt und wurde als Bürger und Zehntner bezeichnet. Er hatte 7 Kinder. Hannß Rögner starb am 29.5.1638 in Rodach.

Sein Sohn Hannß Rögner, genannt „Theuerkauff“ und „Holzmann“ wurde am 28.1.1618 in Rodach geboren. Er hatte 7 Kinder und starb am 1.3.1690 in Rodach.

Dessen Sohn Hanß Rögner, Bürger und Schuhmachermeister, wurde am 2.2.1645 in Rodach geboren, hatte 2 Söhne und starb am 17.4.1709 in Rodach.

Sein Sohn Johann Lorenz Rögner, geboren am 13.8.1673 in Rodach, besuchte das Gymnasium in Coburg, und studierte von 1695 bis 1700 in Halle. Von 1701 bis 1716 war er Pfarrer in Großbirkach (Hohenbirkach) und von 1716 bis 1737 in Fünfbronn bei Spalt. Er hatte 4 Söhne.

Zwei davon, nämlich    Philip Gottlieb Oswald Roegner und    Johann Ulrich Lorenz Roegner sind für uns interessant :
Johann Ulrich Lorenz Roegner, geboren am 6.12.1709 in Großbirkach, wurde Lebküchnermeister und später Bürgermeister in Berneck. Er heiratete am 29.10.1732 in Berneck Anna Sophia Wagner, die Tochter des Gastwirts Jacob Wagner.
Aus überlieferten Informationen war bekannt, dass unser Ur-Ur-Großvater aus Berneck stammte und er wurde dieser Familie zugerechnet, deren Nachkommen bis 1908 eine Konditorei im Haus Nr. 1 am Marktplatz betrieben, die später in das „Café Rheingold“ umgewandelt wurde. Diese Überlieferung war aber nicht überprüft worden und war falsch.

Philip Gottlieb Oswald Roegner, geboren am 12.11.1704 in Großbirkach, lernte in Gunzenhausen das Lebküchnerhandwerk und wurde 1726 in Erlangen als Bürger und Lebküchner angenommen.
Er ging 3 Ehen ein :
1. Ehe : 26.02.1726 mit Rosina Groudi, der Tochter eines Stadtchirurgen. Die Ehe wurde geschieden.
2. Ehe : 26.05.1730 mit Juliane Werlin. Sie verstarb am 21.5.1732
3. Ehe : 18.11.1732 mit Dorothea Magdalena Hergölts, der Tochter des Pfarrers Johann Georg Hergölts.

Mit seiner 1. Ehefrau Rosina hatte er einen Sohn Tobias Friedrich Roegner, der am 11.06.1727 in Erlangen-Neustadt geboren wurde. Sein Pate war Pfarrer Tobias Roegner in Siemau. Tobias Friedrich Rögner erlernte, wie sein Vater und sein Onkel, den Beruf des Lebküchners.
Im Frühjahr 1754 hielt er sich offenbar in Berneck auf (zu Besuch oder zur Weiterbildung in seinem Beruf), denn am 16.1.1755 wurde von einer Margaretha Barbara Taubenreuther, einer ledigen Dienstmagd, „ein außer der Ehe aus unkeuschem Beyschlaf erzeugtes Söhnlein“ geboren, das am gleichen Tag auf den Namen Johann Wolfgang Rögner getauft wurde und dessen Vater nach amtlicher Feststellung der Lebküchner Tobias Friedrich Rögner war (Herkunftsort ist nicht angegeben). Dieser ledige Sohn ist in der eingangs genannten und zitierten Chronik nicht erwähnt.
Tobias Friedrich Rögner heiratete, 2 Jahre nach der Geburt seines unehelichen Sohnes, am 30.8.1757 in Erlangen eine Sophia Cordula Rieß aus Rothenburg (er hatte mit ihr 6 Kinder) und, nach deren Tod, am 23.11.1772 eine Margaretha Barbara Kitzler aus Erlangen.

Ab der Geburt von Johann Wolfgang Rögner beginnen meine eigenen Nachforschungen.

Johann Wolfgang Rögner wurde also ledig in Berneck geboren, die Herkunft seiner Mutter ist nicht erwähnt. Als ledig geborenes Kind hatte er, wie damals üblich, 4 Taufzeugen, die vom Pfarrer bestimmt wurden.
Es waren dies :
-- Johann Kolb aus Gothendorf, ältester Sohn von Johann Wolfgang Kolb
-- Wolfgang Kolb aus Rimlas, jüngster Sohn von Georg Kolb
-- Catharina Hörath aus Gothendorf, jüngste Tochter von Georg Hörath und
-- Margaretha Taubenreuther aus Rimlas, älteste Tochter von Johann Taubenreuther.

Gothendorf und Rimlas liegen nahe bei Berneck und es ist anzunehmen, dass Margaretha Barbara Taubenreuther aus Rimlas aus den Familien Taubenreuther / Kolb / Hörath stammte.
Johann Wolfgang Rögner heiratete am 6. Juni 1775 (20 Jahre alt !) eine Susanna Möschl aus Gößenreuth und hatte mit ihr von 1775 bis 1793 insgesamt 10 Kinder (das erste war ledig geboren). Bei der Geburt seines ersten Sohnes wird er „Drahtziehergesell aus dem Gottliebstal“ genannt. Es gibt heute in Bad Berneck eine „Gottliebstalstrasse“. In dieser Gegend wird er wohl gewohnt haben und dort in einem „Eisenhammer“ oder einer Drahtzieherei gearbeitet haben. Am 6.11.1803 verstarb seine Frau in Berneck und er heiratet am 4.8.1806 ein zweites mal, und zwar eine Kunigunda Tröger. Die Ehe blieb kinderlos. Johann Wolfgang Rögner starb am 6.7.1816 in Berneck „an Abzehrung“.

Der am 25.3.1775 ledig geborene 1. Sohn von Johann Wolfgang Rögner, Johann Georg Adam Rögner heiratete am 3.6.1800 eine Elisabetha Glaser und wird dabei ebenfalls „Drahtziehergesell“ genannt. Sein Vater wird bei dieser Gelegenheit als „Bürger“ aufgeführt, was bedeutet, dass er in der Zwischenzeit das Bürgerrecht (und ein Haus) erworben hatte . Aus dieser Ehe gingen 4 Kinder hervor.

Der am 29.3.1801 geborene älteste Sohn Johann Rögner ist wohl nach 1820 nach Süden in Richtung Nürnberg gewandert und in Forth seßhaft geworden.
Er wird dort unter dem 3.12.1825 als Vater seines ersten, ledig geborenen Sohnes Carl Rögner genannt. Sein Beruf ist dabei angegeben mit „Naglergeselle und Erlanger Bote“, der Beruf des Vaters „Drahtzieher in Berneck“.
Die Kindsmutter, Elisabetha Weber, ledige Schneidermeisterstochter aus Forth, heiratete er erst 13 Jahre später, am 16. 4.1838, nachdem er weitere 3 Kinder mit ihr hatte. Nach der Heirat wurden ihnen noch 5 weitere Kinder geboren. Johann Rögner beging am 7.12.1887 im Alter von 86 Jahren (!) Selbstmord durch Erhängung. Seine Ehefrau starb schon am 10.4.1860, 26 Jahre vor seinem Tod.

Sein am 6.7.1842 geborener 3. Sohn und 7. Kind, war unser direkter Vorfahre und Ur-Großvater Johann Friedrich Rögner.   Er war Schneidermeister in Forth, als er am 12.6.1870 Margarethe Brütting, eine katholische Maurerstochter aus Büg heiratete. Wegen des Konfessionsunterschieds wurde bei der Trauung vereinbart, dass zukünftige männliche Nachkommen nach dem Vater evangelisch und weibliche nach der Mutter katholisch werden sollten.
Als zweites Kind dieser Ehe wurde am 13.4.1872 Johann Rögner geboren. Er hatte eine ältere und 2 jüngere Schwestern und einen Bruder.
Johann Rögner wuchs in Forth auf, erlernte das Schneiderhandwerk und heiratete am 7.Februar 1897 eine Eva Maria Prütting aus Forth. Mit ihr hatte er zwischen 1897 und 1910   5 Kinder. Am 19. Juni 1911 verstarb seine Frau Eva Maria Rögner plötzlich ohne vorher erkennbar krank gewesen zu sein. Sie hinterließ ihren Ehemann mit 5 unmündigen Kindern im Alter von 1, 4, 6, 12 und 14 Jahren. Johann, genannt Hans Rögner heiratete nicht wieder und erzog seine Kinder mit Hilfe seiner Schwestern, Schwägerinnen und vor allem seiner ältesten Tochter Sophie (beim Tod der Mutter 12 Jahre alt !!). Sie versorgte den Haushalt 13 Jahre lang, ehe sie am 18. Oktober 1924 den Schreinermeister Johann Michael Richter aus Forth heiratete. Der am 24.11.1887 geborene Johann Michael Richter (+ 17.02.1949) und die am 01.06.1899 geborene Sophie Rögner (+ 15.07.1966) waren unsere Eltern.

Edith Margarete Kiener, geb. Richter
geb.:  30.09.1925,  verst. : 13.11.2018   
Hans Oskar Richter
geb.:24.12.1927, verst. : 22.02.2019
Gerhard Friedrich Richter
geb.: 29.05.1936

Gräfenberg, am 07. April 2023    Gerhard Richter